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Dr. Heike van Hoorn - Geschäftsführerin Deutsches Verkehrsforum, Michael Donth - Mitglied des Deutschen Bundestages, Dr. Michael Peterson - Vorstandsmitglied Deutsche Bahn Fernverkehr, Frankfurt/Main, Moderation Peter Neumann - Berliner Zeitung, Andre Schwämmlein - Geschäftsführer Flixbus, Berlin, Christoph Gipp - Geschäftsführer IGES Institut, Berlin/ Foto: Gero Schreier

Bahn oder Bus – Partner oder Rivale beim Reisen?

Sind Bahn und Bus Partner oder machen sie sich Konkurrenz? Weder noch – könnte man als Resümee des Medienforums am 13. März 2018 im Berliner Park Inn Hotel am Alexanderpatz sagen. Der TourismusDialog.Berlin hatte allerlei Prominenz aus dem Verkehrsbereich eingeladen, die zu diesem Thema vieles beitragen konnten.

Michael Donth ist Mitglied des Deutschen Bundestages und dort Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur. Christoph Gipp fungiert als Geschäftsführer des Berliner IGES Instituts, das sich unter anderem mit Mobilitätsfragen befasst. Dr. Heike van Hoorn ist Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums, das Mobilität für Deutschland zum Leitthema proklamiert. Dr. Michael Peterson wirkt als Marketing-Vorstand Deutsche Bahn Fernverkehr. Und schließlich Andre Schwämmlein als Geschäftsführer einer der erfolgreichsten Startups in Deutschland, nämlich Flixbus.

Der informative Abend wurde lobenswert moderiert von Peter Neumann, seines Zeichens Redakteur für Verkehr in Berlin und Brandenburg bei der Berliner Zeitung.

Wer kann sich erinnern? Hatte sich doch früher die Bahn vehement gegen die Liberalisierung des Fernbus-Marktes ausgesprochen. Heute gibt sich Bahnvorstand Peterson reichlich gelassen, obwohl immerhin ein Drittel der Flixbus-Kunden ehemalige Bahnfahrer sind. Mit Recht, denn es gibt keine Kannibalisierung, bestätigt Christoph Gipp. „Zudem ist Fernbus privat finanzierter öffentlicher Verkehr.“

Und überhaupt Flixbus: André Schwämmlein und seine beiden Mitgründer sind angetreten, um ein Monopol zu brechen, und haben gewissermaßen selbst eines begründet. Sie sind mittlerweile mit großem Abstand Marktführer im deutschen Fernbusmarkt. Deutschland respektive Europa sind für das Ex-Start-up aber nicht groß genug und so treibt es die Flixbus-Gründer in die Welt.

Bahn- und Bus-Manager eint ein gemeinsames Anliegen: mehr Menschen vom privaten Auto zum Umstieg auf ihre Verkehrsmittel zu bewegen. Denn nach wie vor reisen in Deutschenland die meisten Personen mit dem Pkw – 90 Prozent des gesamten Fernverkehrs -, dann folgen Bahn und mit größerem Abstand Flugzeug und Fernbus.

Wie kann also eine größere Anzahl Menschen dazu gebracht werden, stärker die öffentlichen Angebote anzunehmen? Da herrscht gewissermaßen noch etwas Ratlosigkeit. Hier ist vor allem die neue Bundesregierung gefragt.

Sharing Economy oder Carsharing könnten ein Ausweg sein. Schwämmlein hebt beispielsweise auf das Taxi-Gewerbe ab, denn eine Taxifahrt sei relativ teuer und beim eigentlichen Leistungsträger, dem Fahrer, komme relativ wenig an. Vielleicht gibt es demnächst ein Start-up „FlixTaxi“?

Das ruft Michael Donth auf den Plan. Donth verteidigt das Taxi-Gewerbe und ist froh, dass man den Fahrtdienstleister Uber in Deutschland erfolgreich in die Schranken verwiesen hat.

Es bleibt also spannend bei Fern- und Nahverkehr in Deutschland.

Ingo Paszkowsky

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